Vortrag von Prof. Dr. Holger Ehrhardt
Brüder-Grimm-Stitungsprofessur, Universität Kassel
22. November 2013
Aula der Hohen Schule - 19:30 Uhr
Schulhofstr. 5, Herborn
Das sehr populäre Werk der Brüder Grimm verdeckt oft den Blick darauf, dass sich in allen Phasen ihres Lebens Äußerungen finden lassen, die ein sehr problematisches Verhältnis zu jüdischen Bekannten offenbaren.
Offensichtlich vom Zeitgeist der Romantik geprägt, finden sich auch in ihrem Werk gelegentlich sehr unschöne antisemitische Entgleisungen. Gleichzeitig zeugen biographische Dokumente von einem durchaus freundschaftlichen und fairen Verhalten gegenüber Juden.
Im Vortrag soll dieses heute schwer verständliche Phänomen des "philosemitischen Antisemitismus" aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und nach Erklärungen dafür gesucht werden.
Prof. Dr. Holger Ehrhardt, geb. 1964, Studium der Germanistik und Anglistik in Leipzig, Tübingen und Kassel.
Literaturwissenschaftler und Editionsphilologe, Forschungsgebiete: Brüder Grimm, Romantik, Vormärz, Fotografie und Literatur, Theodor Fontane, Theorie und Geschichte der Edition. Herausgeber der kritischen Grimm-Briefausgabe.
Seit 2012 Stiftungsprofessor für Werk und Wirkung der Brüder Grimm an der Universität Kassel