Vortrag und Gespräch mit Dr. Norbert Reck, München
28. Oktober 2024
Ev. Gemeindehaus - 19.30 Uhr
Am Zwingel 3, Dillenburg
Die Krise der Kirche ist auch eine theologische Krise, die Jesus als Gottessohn zu Lasten des jüdischen Menschen – der er nun mal war – überbetont hat. So besteht ein tiefer Riss zwischen kirchlicher Lehre (Dogmatik) und der historisch-kritischen Beschäftigung mit der Bibel (Exegese). Dieser Riss hat in der heutigen Zeit zum Verlust der Glaubwürdigkeit des Christentums geführt.
Dass Jesus von Nazareth eben nicht nur „seiner Herkunft nach“ ein Jude war, sondern auch nach seiner ganzen Identität, hat in jüngerer Zeit jüdische und christliche Forscher veranlasst, neu über Jesus nachzudenken. Das könnte den Blick für die biblische Kernbotschaft von Gerechtigkeit und Befreiung öffnen – ein notwendiger Weg, die christliche Theologie wieder mit Leben zu füllen.
Dr. Norbert Reck, geb. 1961, ist freier Publizist und Übersetzer. Bis Mitte 2016 war er verantwortlicher Redakteur für die deutschsprachige Ausgabe der internationalen theologischen Zeitschrift concilium, im Jahr 2016 außerdem Redaktionsmitglied der STIMMEN DER ZEIT. Er ist Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift theologie.geschichte. Zahlreiche Rundfunk-, Buch- und Zeitschriftenbeiträge. Vortragstätigkeit in Europa und den USA. Lehraufträge für Theologie an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, an der Freien Universität Berlin und an der Universität Freiburg.
Norbert Reck
Dem Juden Jesus auf der Spur
Was er wollte, was er glaubte
Stuttgart 2024
Verlag Katholisches Bibelwerk
96 S.
Euro 12,-