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Ein jüdischer Spagat in Rumänien

Vortrag mit Bildern von Igal Avidan (Berlin/Tel-Aviv)

29. Januar 2014


Stadthalle Dillenburg - 19.30 Uhr
Bismarckstraße, Dillenburg


Abgesehen von Deutschland gab es außer Rumänien kein Land, das nur annähernd so viele Juden ermordete: fast die Hälfte der 800.000 rumänischen Juden. Die Täter waren überwiegend rumänische Soldaten und Polizisten, aber auch Zivilisten nahmen an diesen Pogromen teil. Fast alle jüdische Überlebende ließ das kommunistische Regime gegen harte Währung auswandern. Rumänien erhielt nach 1967 als einziger Ostblock-Staat die diplomatischen Beziehungen mit Israel aufrecht und erlaubte religiöse jüdische Aktivitäten. Als Gegenleistung lobte Oberrabbiner Rosen den Diktator Ceausescu im Westen und verhalf Rumänien zum Status eines bevorzugten Handelspartners der USA.

Heute zählen die wenigen jüdischen Gemeinden höchstens 8.000 Mitglieder. Diese gestaltet ihre Zukunft sehr pragmatisch. Nur die älteren Mitglieder erfüllen die orthodoxe Definition eines Juden und auch sie sind fast ausschließlich säkular. Daher nehmen die Gemeinden notgedrungen auch jüdischstämmige Menschen auf – im Gegensatz zu den allermeisten Synagogen, die dem orthodoxen Ritus folgen. Zudem gründeten vier größere jüdische Gemeinden mit Hilfe ausländischer Spender Gemeindezentren, die durch kulturelle, soziale und sportliche Aktivitäten Jugendliche heranziehen, die ihre nichtjüdischen Freunde mitbringen dürfen.

Der in Berlin lebende Journalist Igal Avidan, der 2011 überraschend feststellte, dass er fließend Rumänisch spricht, hat in den letzten Jahren einige jüdische Gemeinden in Rumänien besucht und sich mit der jüdisch-rumänische Geschichte auseinandergesetzt.

Igal Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat Englische Literatur und Informatik studiert. Seit 1990 arbeitet er als freier Journalist aus Berlin für verschiedene israelische und deutsche Zeitungen, Hörfunksender und Nachrichtenagenturen.
Autor des Buches „ISRAEL – Ein Staat sucht sich selbst“ (2008, Diederichs Verlag, München).