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Israels wohl traurigster Unabhängigkeitstag. Ein nüchterner Blick auf ein Land in Aufruhr

Vortrag und Gespräch mit 
Igal Avidan (Berlin/Tel Aviv) 

30. Juni 2025

Ev. Gemeindehaus - 19.30 Uhr
Am Zwingel 3, Dillenburg


Israels Unabhängigkeitstag beginnt erst, wenn der Tag des Gedenkens an die 25.420 gefallenen Soldaten endet, die mit ihrem Leben die Geburt und Verteidigung Israels bezahlt haben. Am folgenden Feiertag reisen normaler Weise viele durchs Land, nehmen an Festlichkeiten teil oder verfolgen die offizielle Zeremonie in Jerusalem.

In diesem Jahr jedoch wurde am Feiertag (1.5.2025) aufgrund großflächigster Waldbrände (die auch eine Folge der Untätigkeit der Behörden waren) der nationale Notstand ausgerufen. Die offiziellen Zeremonien wurden abgesagt, die Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem gesperrt sowie zehn Ortschaften und das Kloster Latrun nahe dem Friedensdorf Neve Shalom evakuiert. Der Gedenktag freilich wurde zusätzlich durch die beispiellose Gewalt gegen Teilnehmer der traditionellen israelisch-palästinensischen alternativen Gedenkfeier überschattet. Es traf Bürgerinnen und Bürger, die selbst gerade zum Ende der Gewaltspirale aufgerufen hatten.

Ein kleiner Trost war, dass weder die Waldbrände noch die Gewalt Menschenleben forderten. Doch die Spuren der Gewalt werden sowohl die Pinienwälder als auch die überfallenen Teilnehmer der Gedenkfeier in einer liberalen Synagoge in der Stadt Raanana Israel noch lange beschäftigen. Die Ereignisse dieses wohl traurigsten Unabhängig-keitstages wurden zum Sinnbild einer im Krieg befindlichen Gesellschaft, in der es nicht nur in den Wäldern lichterloh brennt…

Igal Avidan wurde 1962 in Tel Aviv geboren, hat Englische Literatur und Informatik in Israel und Politikwissenschaften in Berlin studiert. Seit 1990 arbeitet er als freier Journalist aus Berlin für verschiedene israelische und deutsche Zeitungen, Hörfunksender und Nachrichtenagenturen. 2017 erschien sein Buch »Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete« (dtv), und 2023: »... und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel« (Berenberg Verlag)