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"Messianische Juden": Brücke oder Hindernis im Dialog zwischen Juden und Christen?

Vortrag von  Pfr. Friedhelm Pieper (Frankfurt)

03. Mai 2012

Charlotte-Petersen-Saal - 20:00 Uhr
Stadthalle Dillenburg


Messianische Juden sind Juden, die im christlichen Sinne an Jesus Christus als ihrem Gott und Erlöser glauben. Im Gegensatz zu Konvertiten, die zum Christentum übergetreten sind, halten messianische Juden jedoch an ihrem Judesein sowie jüdischen Traditionen fest, die sie allerdings christlich interpretieren. Auch betrachten sie Jesus Christus als den Messias aller Juden und Retter Israels, etwas, das im Judentum seit nunmehr 2000 Jahren zurückgewiesen wird.

Theologisch stehen sie den evangelikalen Christen und freikirchlichen Gemeinden nahe, in deren Kreisen sie oft zu Gast sind. Gemeinsam ist ihnen beispielsweise ihr Missionsverständnis, demzufolge sie auch – teilweise sehr offensiv – Juden zum Christentum zu bekehren versuchen, was von den beiden christlichen Amtskirchen weitgehend abgelehnt wird. Die judenmissionarischen Aktivitäten werden auch von den jüdischen Gemeinden mit Sorge betrachtet und stoßen im christlich-jüdischen Dialog auf Kritik.

Während messianische Juden also einerseits und auf den ersten Blick eine attraktive Synthese aus Judentum und Christentum zu verkörpern scheinen, stoßen sie andererseits bei den christlichen Amtskirchen und insbesondere in christlich-jüdischen Dialoggruppen auf mitunter heftige Ablehnung. Berechtigter Weise? Sind messianische Juden eher eine willkommene Brücke im Gespräch zwischen Juden und Chisten – oder stellen sie eher ein Hindernis dar, das das christlich-jüdische Verhältnis mehr belastet als bereichert?

Friedhelm Pieper ist Evangelischer Pfarrer und arbeitet als Europabeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Zentrum Ökumene, Frankfurt am Main. Sein Studium der evangelischen Theologie, der Psychologie und der Judaistik führte ihn von Tübingen über Jerusalem nach Hamburg. Er leitete über viele Jahre die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein und wirkte dann von 1998 bis 2004 als Generalsekretär des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ), dem Dachverband von 40 nationalen christlich-jüdischen Mitgliedsorganisationen weltweit.