Dokumentarfilm von Anat Manor (Israel)
Anschl. Gespräch mit der Filmemacherin
05. September 2022
Ev. Gemeindehaus - 19.00 Uhr
Am Zwingel, Dillenburg
Bewohner*innen des Berliner Jeanette-Wolff-Seniorenzentrums und des israelischen Altenheims Mishan Givatayim erzählen von ihren Kindheitserinnerungen und mehr. 14 Menschen, deren Wurzeln u. a. in Deutschland, Litauen, China, Argentinien, den Niederlanden oder in Rumänien liegen, führen uns in die dunklen Zeiten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Die Senior*innen erzählen von extrem schwierigen Lebenserfahrungen, beeindrucken aber auch mit ihrer optimistischen Willenskraft. In wechselnden Szenen bilanzieren die Zeitzeug*innen ihr Leben und erzählen, was sie rückblickend, wenn überhaupt, lieber anders gemacht hätten. Wir erleben sehr unterschiedliche Lebens- und Überlebensgeschichten, die um Leben, Liebe und Tod kreisen, aber auch um Fragen wie diese: Würde Israel auch ohne den Holocaust existieren? Sollten alle Juden in Israel leben? Was wollen wir an die nächste Generation weitergeben?
Zu den filmischen Höhepunkten zählen berührende Szenen gemeinsamer Kunstworkshops der Bewohner*innen mit drei- bis vierjährigen Kindern in den Seniorenzentren. So bleibt der Film nicht der Vergangenheit verhaftet, sondern wagt eine generationenübergreifende Zukunftsperspektive.
Anat Manor wurde in Israel geboren. Sie ist Absolventin des Studiengangs Bildende Kunst (Malerei, Fotografie, Ton und Papierherstellung) am Avni-Institut in Tel Aviv/Israel sowie der Universität der Künste Berlin (MA „Art in Context“). Anat Manor lebt seit über zehn Jahren überwiegend in Berlin und präsentiert ihre Arbeiten regelmäßig der Öffentlichkeit, darunter in Galerien und Museen in Deutschland, Israel, Frankreich und Litauen. Einige Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, u. a. im Jüdischen Museum zu Berlin und im Centrum Judaicum.