Zum Volkstrauertag in Dillenburg
Lesung mit Daniel Höra aus seinem Roman "Braune Erde"
14. November 2024
BERICHT mit Fotos online!
Jahnstr. 1, Dillenburg
Bericht mit Fotos von Paul Sajon von der Veranstaltung
am 14. November 2024 in der Wilhelm-von-Oranien Schule
BERICHT (pdf)
Der Volkstrauertag erinnert an die Opfer von Gewalt und Krieg auf der ganzen Welt. Leider ist der Tag vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene oft nicht mehr wirklich präsent. Um auch diese Zielgruppen wieder anzusprechen, beschloss die Stadtverordnetenversammlung, eine Arbeitsgruppe mit Partnern von Kirchengemeinden, ansässigen Schulen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. sowie Vertretern und Vertreterinnen der Oranienstadt zu bilden. Gemeinsam wurde hier nun ein neues Konzept entwickelt, mit dem das bisherige Programm zu diesem Gedenktag verbessert wird und mit dem jüngere Menschen verstärkt erreicht werden können.
Die Veranstaltergemeinschaft war sich dabei einig, dass gerade die nachfolgende Generation dafür sensibilisiert werden sollte, welche Folgen Gewalt und Krieg haben und wie unermesslich das Leid der Opfer ist. Dabei ist der stattfindende Rechtsruck in der Gesellschaft in ganz Europa besonders ernst zu nehmen. Man vertrat die Auffassung, dass Jugendliche aufgeklärt werden sollen, dass sie sich mit der Abgabe der eigenen Stimme bei einer politischen Wahl für oder gegen Gewalt und Ausgrenzung entscheiden können. So entstand die Idee, anlässlich des jährlichen Volkstrauertages auf die Folgen des von den Nationalsozialisten geführten Krieges aufmerksam zu machen und den diesjährigen Gedenktag anders als in den letzten Jahren zu begehen.
Bei der Veranstaltung im Atrium der Wilhelm-von-Oranien- Schule liest Daniel Höra aus seinem Jugendroman „Braune Erde“. Dieser beschäftigt sich damit, wie Jugendliche mit den aktuell neu aufkommenden Formen des Nationalsozialismus in Berührung kommen. Der Jugendbuchautor Daniel Höra will mit seinem realistischen Werk die Leserschaft aufwecken und nachhaltig zum Nachdenken anregen. So heißt es beispielsweise in einer Buchrezension im Deutschlandfunk: „Wie Menschen trotz Zweifeln und Hemmungen zu Mitläufern werden, wie Neonazis ein Dorf in aller Ruhe infiltrieren können, das wird Jugendlichen an diesem Beispiel beklemmend und packend vor Augen geführt.“ Die Veranstaltung in Dillenburg richtet sich dabei nicht nur an die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen, sondern an alle interessierten Gäste.
Daniel Höra, geboren in Hannover, wuchs in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand auf. Er machte in seiner Jugend selbst Erfahrungen mit Polizei und Justiz. Nach der Schule arbeitete er am Fließband, war Möbelträger, Altenpfleger und Taxifahrer. Auf dem zweiten Bildungsweg machte er Abitur und studierte anschließend in Hannover. Danach arbeitete er als TVRedakteur und lebt heute als freier Schriftsteller in Berlin. Er schreibt Jugendbücher und wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er für sein Buch „Braune Erde“ unter anderem den Jugendliteraturpreis der Spandauer Jugendbuchjury und den „Lesepeter“, einen Jugendbuchpreis vergeben von der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM).
Der Eintritt ist frei.
Oranienstadt Dillenburg in Kooperation mit katholischer und evangelischer Kirchengemeinde, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V., der Wilhelm-von-Oranien- und der Johann-von-Nassau-Schule Dillenburg