Lesung und Gespräch mit Michel Bergmann
11. November 2014
Kleiner Saal - 19.30 Uhr
Stadthalle Dillenburg
Ein alter Mann beobachtet heimlich ein Kind. Wie der Zehnjährige morgens zur Schule geht, wie er zu Hause am Bett des kranken Vaters sitzt, der trotz schwerster Misshandlungen das KZ überlebt hat. Wie der Junge "Moby Dick" liest, am Zeitungsstand neben der "Quick" und "Revue" die Comics entdeckt, im Café Kranzler Kakao trinkt, daneben Frankfurt am Main in Trümmern. Wie die Jahre vergehen, das Kind zum Mann wird und gegen die übermächtige Mutter aufbegehrt, während das Land sich allmählich verändert und doch stets mit seiner dunklen Vergangenheit leben wird. Wer ist der Alte, der so viel über das Leben des Jungen weiß? Michel Bergmann erzählt eine berührende Geschichte voller Magie über eine Jugend im Nachkriegsdeutschland und über das Kind in uns, das nie alt wird und knüpft damit an seinen großen Erfolg von „Die Teilacher“ an.
Michel Bergmann, 1945 in Basel geboren, ist ein schweizerisch-deutscher Regisseur, Filmproduzent, Journalist und Schriftsteller. Bergmann wurde als Kind internierter jüdischer Flüchtlinge in der Schweiz geboren. Seine Mutter stammte aus Zirndorf. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er mit seiner Familie in Paris und Frankfurt am Main, wo er eine Ausbildung bei der Frankfurter Rundschau absolvierte und anschließend als freier Journalist tätig wurde, später aber in die Filmbranche wechselte und seither als Regisseur, Produzent und vor allem Drehbuchschreiber für Film und Fernsehen arbeitet. 2010 brachte er seinen ersten Roman unter dem Titel "Die Teilacher" heraus, der auf humorvolle Art die Nachkriegsgeschichte der Frankfurter Juden thematisiert.
In Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Rübezahl, Dillenburg